Wasser-Kannenfilter / Tischfilter / Granulatfilter
Kannenfilter sind sogenannte Aktivkohle-Schüttfilter, d.h., die Aktivkohle liegt als grobes Granulat vor, an dem das Wasser lediglich vorbei läuft. Das ist ein entscheidender Unterschied zu den Aktivkohle-Pressfiltern, wo das Wasser hindurchströmen muss.
Die Kannenfiltersysteme bestehen aus einem Behälter, in den eine Filterkartusche eingesetzt wird. Das Wasser wird zum Filtern oben in die Kanne gefüllt, durchläuft ohne zusätzlichen Druck nur mit Schwerkraft das Filterelement und tropft anschließend in einen Vorratsbehälter. Um einen Liter Wasser zu produzieren benötigt man ungefähr 5 Minuten.
Vorteile / Nutzen
Kannenfilter sind einfache Auftischgeräte, für die keine Installation nötig ist. Das Aktivkohle-Granulat der Kannenfilter bindet Chlor und hält zu einem nicht genau definierbaren Anteil Schwebstoffe und grobe Partikel zurück.
Die Kationen-Austauscher, ein Kunstoffharz, befreien das Trinkwasser von den Bestandteilen Kalzium und Magnesium (Kalziumcarbonate bzw. Kalk) und machen Heißgetränke wie Tee oder Kaffee optisch klarer und geschmacklich neutraler.
Kalk / Entkalkung
Ein neues Filtermedium kann den Kalkgehalt in den ersten Tagen über 50 Prozent reduzieren, was aber mit zunehmender Benutzungsdauer und Sättigung des Filters nachlässt. Um Wasserkocher und Kaffeemaschinen vor unerwünschter Verkalkung zu schützen sind Kannenfilter sehr gut geeignet.
Alle wichtigen Informationen auf einen Blick
Kosten / Nachhaltigkeit
Kannenfilter sind zwischen Euro 20,00 und Euro 50,00 erhältlich. Die Folgekosten für Ersatzfilter belaufen sich auf 3 bis 8 Euro alle 2-4 Wochen. Durch die kurzen Filterwechselintervalle sind Kannenfilter nicht unbedingt als nachhaltig zu bezeichnen.
Bitte verwenden Sie das Wasser aus einem Kannenfilter nur im abgekochten Zustand! Kannenfilter sind zum Entkalken des Wasser zur Zubereitung von Heißgetränken gut geeignet, halten aber außer Chlor kaum nennenswert Schadstoffe zurück und neigen schon nach kurzer Nutzung zur Verkeimung.
Einschränkungen
Um gezielt Schadstoffe, wie z.B. Schwermetalle, Pestizide oder Medikamentrückstände zu entfernen, sind Kannenfilter nicht geeignet. Da Systeme dieser Art zur Verkeimung neigen, werden Desinfektionsmittel wie Silberverbindungen eingesetzt, die auch ins gereinigte Wasser gelangen können.
Zurückgehaltene Stoffe können bei einer Sättigung des Filters schlagartig ins „Filterwasser“ abgegeben werden, was für den Konsumenten auf Anhieb nicht bemerkbar ist. Analysen ergaben Keimkollonienzahlen von über 10000 bei einem zugelassenen Grenzwert von 100.
Beim Filterprozess fällt der pH-Wert des Wassers bis auf pH 4 stark in den sauren Bereich ab und die Kapazität der Filterkartuschen ist insgesamt sehr gering, was regelmäßige Filterwechselinterwalle notwendig macht.