Umkehrosmose / Osmoseanlage / Wasserfilter
Bei der Filterung durch Umkehr-Osmose wird das Leitungswasser zunächst mit Aktivkohle vorgefiltert und danach durch eine Membran mit mikroskopisch kleinen Poren gedrückt. Nur die Wassermoleküle können die Membranporen passieren, während größere gelöste Stoffe, wie Mineralien, Salze, Schwermetalle, Nitrat, Nitrit, Pestizide, hormonähnliche Stoffe und Medikamentenrückstände zurückgehalten werden.
Anlagen ohne Vorratstank werden als sogenannte „Direkt-Flow-Geräte“ bezeichnet.
Vorteile / Nutzen
Neben der Dampfdestillation ist die Umkehrosmose das einzige Verfahren, bei dem hochgradig reines Wasser mit hohem Entgiftungspotential für den Körper produziert werden kann.
Der normale Leitungsdruck von 2-3 bar ist ausreichend und es wird keine Chemie oder zusätzliche Energie benötigt.
Kalk:
Aufgrund der Tatsache, dass beim Verfahren der Umkehr-Osmose sämtliche Mineralien aus dem Wasser entfernt werden, gibt es auch keine Verkalkung mehr.
Besonders Kaffee- und Teetrinker schätzen Osmosewasser als Basis für ihr Heißgetränke.
Alle wichtigen Informationen auf einen Blick
Handhabung / Montage
Osmosegeräte werden als Untertisch- und Auftischvariante angeboten. Für den Einbau der Untertischgeräte sollte ein Fachmann konsultiert werden, wohingegen sich die Auftischgeräte relativ einfach selber montieren lassen. Die Untertischgeräte sind meistens so groß, dass der komplette Platz unter der Spüle benötigt wird. Dies gilt besonders für Geräte mit Vorratstank. Aktivkohlevorfilter und Membran müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden.
Kosten / Nachhaltigkeit
Der Preis der Umkehrosmosegeräte liegt je nach Modell und Hersteller zwischen Euro 1000,00 und 3000,00. Wir haben auch schon vereinzelt Geräte ab Euro 149,00 gesichtet, bezweifeln jedoch, ob zu diesem Preis dauerhaft funktionsfähige und zuverlässige Osmosefilter hergestellt werden können. Für den Wechsel von Vorfilter und Membran müssen jährliche Kosten von Euro 150,00 bis Euro 500,00 einkalkuliert werden. Je nach Gerät ist der Wasserverbrauch / Wasserverlust für einen Liter reines Wasser zwischen 3 und 10 Liter, was ökonomisch und ökologisch fragwürdig ist. Was die Vermeidung von Platikmüll und unnötige Fahrten in den Getränkemarkt anbetrifft, ist der Schritt hin zum gefiltertem Wasser definitiv der richtige.
Der Begriff Umkehr-Osmose wird von vielen Herstellern mit Begriffen wie Membran- oder Nanofiltration ersetzt. Klingt besser ist aber ein und dieselbe Technologie. Aus meiner Sicht ist Umkehrosmosewasser ein „raffiniertes“ Wasser und auf Dauer nicht als Trinkwasser geeignet.
Einschränkungen
Osmosegeräte mit Vorratstank bedürfen regelmäßiger Reinigung und Wartung, weil die Behälter zur Verkeimung neigen. Hier ist also Vorsicht geboten und es ist empfehlenswert, auf die moderneren Direkt-Flow-Geräte zurück zu greifen.
Der vermeintliche Vorteil, dass gelöste Salze und Kalk aus dem Wasser gefiltert werden, erweist sich als Nachteil, denn der pH-Wert verschiebt sich um ca. 1 bis 1,5 pH-Punkte in den sauren Bereich. Dies ist u.a. ein Grund dafür, dass Osmose-Wasser manchmal als bitter, leer oder aggressiv empfunden wird.
Der hohe Preis ist definitiv ein Nachteil, wenn man Osmosefiltergeräte mit dem Preis- Leistungsverhältnis von Aktivkohlefiltern vergleicht.
Auf energetischer Ebene leidet das Wasser extrem durch den hohen Druck, mit dem es durch die Membran gepresst wird. Sicherlich ein Grund, warum immer mehr Osmosehersteller nach dem Filterprozess auf verschiedene Energetisierungsmethoden zurückgreifen.
In der Vergangenheit wurden die semipermeablen (halbdurchlässig) Folien aus Naturmaterialen wie Schweineblasen und Kautschukfolien hergestellt. Heutzutage werden allerdings Folien aus Kunststoff verwendet, die im Laufe des Gebrauchs winzige Kunststoffteilchen ins Trinkwasser abgeben können.
Raffinierte Nahrungsmittel wie Zucker, Salz oder Mehl sind gesundheitlich bedenklich und es liegt nahe, dass es sich bei Wasser ganz ähnlich verhält.
Verkäufer von Umkehrosmose-Anlagen argumentieren gern mit dem Leitwert des Wassers, der in Mikrosiemens gemessen wird. Der Leitwert zeigt die Menge leitfähiger Stoffe (in der Hauptsache Mineralien) an, wird aber fälschlicherweise als Synonym für Schadstoffe im Wasser verwendet, obwohl Leitwert-Messgeräte für die Messung von Schadstoffen ungeeignet sind.
Noch fragwürdiger sind Verkäufer, die mittels Elektrolysegerät normales Leitungswasser unappetitlich braun verfärben lassen, um dann zu behaupten, dieser Test würde die im Wasser enthaltene Schadstoffe sichtbar machen. Tatsächlich gelangen aufgrund der Leitfähigkeit des Wassers Materialen der Metallstäbe ins Wasser und verfärben dies. Im Vergleichstest kommt es beim Osmosewasser aufgrund der nicht enthaltenen Mineralien zu keiner Braunfärbung des Wassers. Eine eindrucksvolle aber unserer Meinung nach eine unseriöse Demonstration!
Bei bedenklichen Nitrat- oder Nitritwerten oder wenn man mineralfreies Wasser mit hohem Entgiftungspotential trinken will ist die Umkehrosmose eine effektive Methode. Ob der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis und die beschriebenen Einschränkungen durch die Vorteile aufgewogenen werden können sollte jeder für sich selber beurteilen.